Schon mal vegetarischen oder veganen Döner verköstigt? Vermutlich kennst du nur die „Bitte-ohne-Fleisch“ Variante mit oder ohne Schafskäse und Joghurt-Knoblauch-Sauce vom Türken. Oder, mit etwas Glück, hast du mal einen Veggie Döner mit Grillgemüse als Füllung probiert – sehr köstlich übrigens.
Aber die wenigsten von uns haben schon mal ein echt veganes Döner Kebab mit Fleischersatz probiert – denn das muss man sich schließlich selbst zubereiten!
Ich habe das vegane Original nun endlich mal in die Tat umgesetzt. Und bin von meinem Ergebnis immer noch hoch begeistert. Damit auch du in den Genuss kommst, habe ich hier 2 Zubereitungs-Arten für dich fest gehalten.
Die Grundlage für das „Dönerfleisch“ war übrigens Seitan, ein Fleischimitat aus Weizeneiweiß, das in der japanischen Küche ganz normal zum Kochen verwendet wird. Mehr dazu gleich…
Woher kommt der Döner denn jetzt eigentlich?
Türkische Freunde haben mir beteuert, dass das Döner Kebab natürlich in der Türkei erfunden wurde. Aber wenn man sich etwas umschaut, stellt man fest, dass die Tradition, gewürztes Grillfleisch mit Salat oder Gemüse auf handliche Weise in ein dickes oder dünnes Fladenbrot gepackt zu servieren, in ziemlich vielen Kulturen eine lange Tradition hat. Man schaue nur auf das Gyros der Griechen, ebenfalls ein Drehspieß mit Grillfleisch, der dem türkischen Döner entspricht. Und die Perser haben mit dem klassischen Falafel ein pflanzliches Äquivalent, bei dem Kichererbsen-Bällchen in dünnes Brot gewrappt werden.
Tatsache ist auch, dass man Döner und Gyros ursprünglich eigentlich gar nicht im Brot verspeist hat, sondern auf dem Teller, zusammen mit dem, was wir als Füllung kennen.
Erst mit den Anfängen des Street Foods im Deutschland der 70er Jahre wurde das Ganze dann in Fladentaschen gefüllt und als Take-away im Imbiss verkauft. Soviel zur Historie!
So machst du dir dein Vegan Döner Kebab
Um dir dein eigenes Veggie Döner Kebab zu machen, brauchst du außer einem frischen Fladenbrot eigentlich nur frisches Gemüse, ein leckeres Seitan-„Dönerfleisch“ und etwas Zeit, um alles schmackhaft anzumachen.
Ich stelle dir hier zwei Varianten vor:
Classic mit rotem und weißem Krautsalat, Zwiebeln, Tomaten und Gurken
& Special mit gegrillter Zucchini, Aubergine und Paprika zusätzlich.
Für den Veggie Döner Classic (2 Stück) brauchst du:
1 Fladenbrot in Dreiecksform geschnitten, 2-seitig offen
1/2 Weißkohl geraspelt
1/2 Rotkohl geraspelt
1 Tomate stückig
1/4 Gurke in Streifen oder geraspelt
Seitan-Döner (von Vantastic Foods) oder Vegankebab Gyros (von Wheaty)
Scharfes Paprikagewürz & Currypulver
Optional für Vegetarier: Schafskäse-Würfel
Für den Veggie Döner Special brauchst du außerdem:
1/2 Zucchini
1/2 Aubergine
1/2 Paprika
Olivenöl & 2 Knobi-Zehen
Das 1×1 für die vegetarische oder vegane Joghurt-Knoblauch-Sauce:
Naturjoghurt oder Veganjoghurt Natur
2-3 dicke Knobi-Zehen
& viel Salz
Und so geht’s…
# das Fladenbrot schneidest du in Dreiecke 2-seitig geöffnet, damit du es wie eine Tasche befüllen kannst. Erst kurz vor dem Befüllen aufwärmen!
# Weiß- und Rotkohl mit Küchenraspel oder Küchenmaschine klein raspeln und mit Sonnenblumenöl, Salz, Zitronensaft ODER Apfelessig anmachen.
# Zwiebeln in Ringe schneiden, Tomaten stückeln, Gurken raspeln.
# Wer sich den Döner Special zubereitet, stückelt außerdem Zucchini, Aubergine und Paprika und gart die Gemüsewürfel in Olivenöl mit zerpresstem Knobi für mind. 15 Min durch: sie müssen ganz weich werden. Salzen nicht vergessen!
# das Seitan-„Dönerfleisch“ ist als veganes Fertigprodukt zwar schon sehr aromatisch und lecker gewürzt, doch schadet es nicht, dieses mit scharfem Paprikagewürz und Currypulver beim Aufwärmen/Anbraten in Sonnenblumenöl aufzupeppen. Ca. 5-8 Min in der Pfanne erwärmen!
# für die Joghurt-Sauce die Knobi-Zehen mit der Knoblauchpresse zerdrücken und mit Naturjoghurt ODER Veganjoghurt Natur sowie Salz verrühren.
Das Finale:
# Erwärme die Fladenbrot-Taschen kurz im Ofen oder in der Mikrowelle und bestreiche die Innenseiten mit viel Joghurt-Knobi-Sauce. Geh dann zur Füllung über: Fülle zuerst das Seitan-Dönerfleisch oder Gyros hinein, gff. die Schafskäse-Würfel und das Grillgemüse und anschließend – in dieser Reihenfolge – Tomatenwürfel, Gurkenstreifchen, Krautsalat und Zwiebelringe.
Bon Appetit!
Moment… da war doch noch was… genau, der Seitan.
Falls du ihn nicht kennst, es handelt sich um Weizengluten, hergestellt aus Weizeneiweiß und der Konsistenz von Fleisch in puncto Zähigkeit und Biss überaus ähnlich.
Fertigprodukte wie Wheaty’s Vegankebab Gyros (nach griechischer Tradition gewürzt) und Vantastic Foods Döner (türkisch inspiriert) bringen die landestypische Würze schon mit und müssen nur noch warm gebraten werden.
Hier nochmal zum Vergleich die beiden Dönerfleisch-Ersatzprodukte, die ich ausprobiert habe – ihr bekommt sie z.B. bei alles-vegetarisch.de:
Wheaty Vegankebab Gyros
Vantastic Foods Döner
Ein Wort von mir über Fleischimitate
In meinen ersten vegetarischen Jahren habe ich keinerlei pflanzliche Wurst- und Fleisch-Alternativen konsumiert, weil ich immer den Gedanken an das Tier dabei hatte und fand, dass man die industrielle Form von totem Tier nicht imitieren muss.
Inzwischen esse ich auch mal Sojawürstchen oder vegane Salami. Es gibt etliche gut schmeckende Produkte – ob Imitat oder nicht. Trotzdem würde ich immer eine Frikadelle aus frisch geraspeltem und gebratenem Gemüse, Hirse & Co. bevorzugen, da ich Fertigprodukte generell eher ablehne und in vielen Fleischalternativen leider Zucker enthalten ist.
In den hier vorgestellten aber glücklicherweise nicht! 🙂
#weltenbummler #kochdochmalwasneues
Eure Anna
PS: Hast du schon das Blogger-Interview mit mir auf Alles-vegetarisch.de gelesen? Nein? Dann mal los!