Grün statt Rot: Nachdem ich gefühlt schon tausend Mal meine köstliche vegane Soja-Bolognese zubereitet habe, war es Zeit für ein farbliches Update: statt Soja-Geschnetzeltem kam dieses Mal Grünkern in die Pfanne. Mit Basilikum-Pesto, frischem Basilikum und Knoblauch aromatisch angemacht. Grüner geht’s kaum! Leckerer auch nicht.
Falls du dich fragst, was Grünkern überhaupt ist, wie es schmeckt und wo man es eigentlich kaufen kann, hast du nach diesem Artikel hoffentlich eine gute Vorstellung davon. Vorweg geschickt: Grünkern ist ein halbreif geerntetes Dinkelkorn. Also ein Getreide! Aber eben grün. Und nun kannst du es auch als Bolognese auf deiner Pasta genießen. Ganz ohne Fleisch.
Übrigens: Grünkern Bolognese muss nicht zwangsläufig grün sein. Du kannst sie auch klassisch rot zubereiten, indem du sie mit Tomaten, Karotten und Sellerie anmachst. Oder – eine weitere grüne Variante – mit frischem Spinat.
Grünkern – das klingt ja so übergesund…
Naja. Im Grunde genommen ist Grünkern ein normales Getreide, das – frühzeitig geerntet – noch seine grünliche Farbe beibehalten hat. Man kann es schroten und in dieser fein vermahlenen Form auch wunderbar in Bratlingen einsetzen. Vielleicht hast du einen solchen „Grünkern-Bratling“ ja schon einmal im Bio-Café probiert?
Ursprünglich war Grünkern mal ein deutscher Klassiker in der Suppe – heute kennt und kauft ihn kaum jemand noch. Warum eigentlich? Er enthält nämlich eine ungeheure Portion an B-Vitaminen (Nervennahrung!) und hochgradig nützlichen Mineralien wie Magnesium (entspannt!), Phosphor, Eisen und natürlich pflanzliches Eiweiß.
Wie zaubere ich aus den harten Körnern denn nun so eine feine Bolognese?
Das ist viel einfacher als du denkst. Wie bei jeder Bolognese dürfen Zwiebeln, Knoblauch und frische Zutaten und Kräuter nicht fehlen.
Grünkern kannst du in jedem Bioladen kaufen, zumeist in ungeschroteter Körnerform. Wenn du zuhause keine Getreidemühle hast, solltest du nicht umhin, dir den Grünkern direkt vor Ort klein zu schroten. Dafür haben alle guten Bio- und Reformhäuser eine Mühle parat – du brauchst nur noch aufs Knöpfchen drücken und schon hast du den Grünkern in der gewünschten Körnung: grob geschrotet, mittelfein oder fein gemahlen.
Für das folgende Rezept habe ich den Grünkern halb grob, halb fein geschrotet – eine gute Kombi. Manche Köche weichen den Grünkern erst stundenlang in Wasser ein – ich habe mich aber für Anrösten und Aufkochen in Gemüsebrühe entschieden. Dann reicht eine Quellzeit von 20 Min. aus!
Mit dem folgenden Fahrplan sollte dir meine Grünkern Bolognese im Nu gelingen.
Du brauchst:
Vollkorn-Spaghetti (oder andere Pasta)
80 g geschroteter Grünkern
1 gelbe Zwiebel
2 Knobi-Zehen
1 Glas Basilikum-Pesto (vegan)
frischen Basilikum
500 ml Gemüsebrühe
So geht’s:
# Den geschroteten Grünkern in einem heißen Topf ohne Öl kurz anrösten und mit kochender Gemüsebrühe aufgießen. 20 Min. quellen lassen.
# Zwiebel würfeln und Knoblauch pressen. Beides in Olivenöl kurz andämpfen und dann den gequollenen Grünkern hinzugeben. Nach Bedarf weitere Gemüsebrühe zugeben und mind. 25 Min. köcheln, bis der Grünkern weich genug ist.
# Basilikum-Pesto und klein geschnittene, frische Basilikumblätter unterrühren. Mit Salz & Pfeffer abschmecken!
Et voilà.
Varianten: Zusätzlich kannst du Rahmspinat oder frischen Spinat unterrühren. Ebenso gut passt frischer Parmesan (für Vegetarier) oder Vegan-Parmesan dazu.
#greenmylife
Und, welche tollen Grünkern-Rezepte kennst Du?
Du willst dir endlich mal eine Getreidemühle zulegen?
Ja, es gibt sie tatsächlich noch: altmodische Handmühlen mit romantischer Kurbel, die man auch wunderbar für Frischkornbrei und Kaffeebohnen verwenden kann.
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