Pflanzenpulver, braucht man sowas? Vielleicht bist du in meinem Superfood Interview schon über das Thema gestolpert oder hast schon mal im Bioladen oder auf einer Messe einen pulverisierten Obst- oder Gemüse-Smoothie getrunken? Ich jedenfalls habe mir in puncto Pflanzenpulver vor allem immer zwei Fragen gestellt:
Enthält das Gemüse und Obst in gefriergetrocknetem Pflanzenpulver wirklich so viele Nährstoffe? Oder geht da was verloren?
Und wieso sind Pflanzenpulver eigentlich so teuer?
Nach etwas Recherche und vielen Tests bin ich jetzt schlauer – und möchte die Antworten auf diese Fragen natürlich mit Dir teilen. Übrigens: am Ende dieses Artikels findest du drei ultraköstliche Workout-Smoothie-Rezepte mit Pflanzenpulvern (natürlich auch ohne Sport-Einheit davor genießbar!).
Für die meisten Menschen sehen vor allem grüne Gemüsepulver äußerst unattraktiv aus. Und tatsächlich schmecken einige der Pulver – pur in Pflanzenmilch gerührt – erst einmal bitter. Warum also bitte schön soll man dies zu sich nehmen?
Erstens: Pflanzenpulver trinkt man idealerweise gemixt in einem cremigen, fruchtigen Smoothie mit frischen Zutaten – dann schmecken sie ganz wunderbar!
Zweitens: Sie sind reich an nährenden Vitalstoffen (Vitamine, Mineralstoffe) und unterstützen deinen Körper auch in stressigen Zeiten durch gute Nährstoff-Zufuhr.
Drittens: Viele Sorten wie z.B. Macapulver und Hanfprotein sind extrem reich an pflanzlichem Protein – perfekt, wenn du gerne Sport treibst und keine Lust auf tierisches Eiweiß und Sportlernahrung hast.
Bleibt nur noch die Frage…
Warum soll das jetzt besser als frisches Obst und Gemüse sein?
Nachdem ich für Vegfoodlove die schöne Aufgabe hatte, gleich eine Reihe von Pflanzenpulvern von dem Wiener Pflanzenpulver-Hersteller Feinstoff zu testen – auch Sorten, die ich bis dahin gar nicht kannte: von Grünkohl bis Rohkakao, von Hanfprotein bis zu den Ayurveda-Mischungen – konnte ich dieser Frage nun auf den Grund gehen.
Kein Geheimnis: die Herstellung
Nehmen wir uns mal als Beispiel den Grünkohl: Gerade dieses Superfood lässt sich nämlich nur sehr schwer als Grünkohl-Smoothie verarbeiten – strotzt aber geradezu an Vitaminen (A, C, E und K; alle B-Vitamine), Mineralien (Kalium, Kalzium, Magnesium) und Omega-3-Fettsäuren.
Um den Grünkohl (und natürlich auch alle anderen Obst- und Gemüsesorten) in Pulverform zu bekommen, wendet man ein Verfahren namens Gefriergetrocknung an. Es ist die zur Zeit schonendste und zugleich aufwändigste Methode, um frische Lebensmittel besonders haltbar zu machen. Sämtliche Vitamine, Nährstoffe nebst dem Geschmack des Rohstoffs bleiben dabei vollständig erhalten.
Da können doch nicht mehr viele Vitalstoffe drin sein!?
Und ob!
Tatsächlich ist es sogar so, dass gefriergetrocknetes Grünkohl-Pulver eine höhere Konzentration an Vitaminen und Nährstoffen enthält als das Ausgangs-Gemüse. Wie jetzt, echt? Wieso denn das?
Bei der Gefriergetrocknung wird dem Grünkohl durch Temperatur (niemals über 42 Grad) und Druck das Wasser entzogen. Während das gefrorene Wasser im Grünkohl direkt gasförmig verdampft (ohne zuvor flüssig zu werden), bleibt ein gefrorener Grünkohl zurück, der anschließend pulverisiert wird.
Vergleicht man 100 g frischen Grünkohl mit 100 g gefriergetrocknetem Grünkohlpulver, enthält das Pflanzenpulver rund 3- bis 8-fach höhere Konzentrationen der Vitalstoffe Vitamin C und K, Kalium und Kalzium – die in dem Fall getestet und verglichen wurden.
Okay, mehr Vitalstoffe auf weniger Materie. Aber wieso so teuer?
Wenn 90 Prozent des Ausgangs-Produkts – nämlich der Wasser-Anteil – verdampfen, bleibt ein enorm konzentriertes Pulver zurück. Man kann sich daher bildlich vorstellen, dass wenn man 100 g gefriergetrocknetes Grünkohl-Pulver kauft, hält man eigentlich 1 kg frischen Grünkohl in der Hand – das ist eine ganze Menge!
Und deshalb reichen bei den Smoothie-Rezepten mit Pflanzenpulver auch geringe Mengen von 1-4 Teelöffeln aus, um eine hohe Dosis an Vitalstoffen in deinen Trink-Shot zu bekommen.
Übrigens: Niemand sagt, dass du Pflanzenpulver an Stelle von frischem Obst und Gemüse konsumieren sollst. Im Gegenteil: je frischer und pflanzlich-basierter du deine Ernährung ausrichtest, desto besser für dich und deinen Körper. Die Pflanzenpulver sind lediglich eine Möglichkeit, deinen Körper aus Vitalstoffsicht noch vielseitiger zu „nähren“ und dir auch unter widrigen Bedingungen (am Arbeitsplatz, unterwegs) etwas Gutes zu tun.
Was hat das mit Ayurveda zu tun?
Gerade für Menschen mit empfindlichem Verdauungsapparat ist Pflanzenpulver eine prima Möglichkeit, ein Maximum an Vitalstoffen ohne allzu viele Ballaststoffe aufzunehmen. Die ayurvedischen Mischungen enthalten außerdem eine Extraportion Gewürze und Samen – mehr dazu weiter unten.
Jetzt aber zu den Rezepten…
Running-Kick mit Gerstengras
Diese Pflanzenpulver-Mischung aus Tulsi (indisches Basilikum bzw. Königskraut) und den beiden Grasarten Weizen- und Gerstengras leuchtet nicht nur herrlich grün, sondern schmeckt auch richtig gut. Nach dem Joggen rühre ich mir schon seit längerer Zeit immer eine Portion dieses erfrischenden Pulvers in Reis- oder Hafermilch ein und finde es jedes Mal herrlich, meinen ausgepowerten Körper statt mit schweren Kohlenhydrat-Mahlzeiten mit einem leichten und extrem nährstoffreichen Trink-Shot zu erfrischen.
Kaufen kann man es übrigens auch in praktischen Probierpackungen u.a. bei Amazon, im Reformhaus, Bioladen und in der Apotheke.
Insbesondere der Inhaltsstoff Gerstengras, zu dem schon zahlreiche Studien vorliegen, ist eine echte Superlative: angefangen beim Eisen (5-mal mehr als in Brokkoli und Spinat), dem Folsäure-Gehalt, der Vitamin-C-Zufuhr (7-mal höher als bei Orangen) bis hin zum Kalzium (11-mal höher als in Kuhmilch).
Für euch habe ich jetzt eine besonders leckere Smoothie-Variante kreiiert, für die Gemüse-Muffel unter euch: Ihr werdet nicht glauben, dass etwas so Gesundes derart lecker schmeckt.
Für den Running-Kick Smoothie mit Gerstengras brauchst du:
250 ml Hafermilch
1/2 Banane
1/2 reife Birne
2 Teelöffel Green Smoothie
So geht’s: Wirf die Zutaten in deinen Mixer-Aufsatz oder Smoothie-Blender oder benutze einen Suppen-Pürierstab, um alles zu vermischen. Enjoy!
Yoga-Workout-Smoothie mit Maca
Maca kannte ich bis dato nur von peruanischen Freunden. Die Peruaner verwenden die Knolle quasi ständig beim Kochen. Die Maca-Knollen sollen ja nicht nur die Libido und Fruchtbarkeit fördern (tatsächlich nachgewiesen!), sondern auch Immunabwehr, Leistungsfähigkeit und Psyche stärken.
Nach einem intensiven Yoga-Workout, das die Tiefenmuskulatur angesprochen hat, finde ich pflanzliches Protein ganz wunderbar, um die Muskeln auf sanfte Weise zu „füttern“. Für euch habe ich deshalb auf der Basis von Macapulver einen köstlichen Smoothie mit ultra-cremigem Charakter erfunden.
Du brauchst:
1/2 Banane
einige Mangostücke
1 Glas Hafermilch
3 Teelöffel Macapulver
So geht’s: Mixen und genießen!
Beeren-Power gegen Eisenmangel
Neugierig war ich dann beim Testen vor allem auf die Ayurveda-Serie Rasayana von Feinstoff. Dabei handelt es sich um drei spezielle Mischungen aus Beeren, Wurzeln, Samen und Blättern, welche die Verdauung unterstützen („Agni Rise„), Eisenmangel vorbeugen („Iron Magic„) und beim Entgiften und Entschlacken („Detox Power„) helfen.
Interessant finde ich vor allem, dass man eben nicht nur Gemüse, sondern auch Obst in dieser leicht verdaulichen und sofort bioverfügbaren Pulverform bekommt: Die Ayurveda-Mischung Agni Rise z.B. enthält neben Hanfprotein auch Bananenpulver und befeuernde Gewürze wie Zimt, Kardamom und den Pfeffer-Ingwer-Mix Trikatu. Die ayurvedische Eisenmangel-Mischung Iron Magic setzt neben Chiaprotein und Karotten auf Heidelbeeren, Aronica- und Acai-Beeren, Brennessel und Rote Rüben.
Für letztere Mischung habe ich mir dann auch noch einen Genießer-Smoothie für Frauen, Mamas und alle Beeren-Fans einfallen lassen. Dafür brauchst du:
3/4 Banane
1 Mandarine
1/2 Apfel
250 ml Wasser
1 gehäufter Teelöffel Iron Magic
Das schaut vor dem Mixen dann so aus:
Wenn du die Zutaten verquirlt hast, solltest du einen dunkelroten, leicht flockigen Smoothie haben, der umwerfend fruchtig schmeckt!
Zum Schluss noch ein paar Empfehlungen von mir für alle, die sich gern noch mehr in Richtung Functional Food orientieren möchten, oder überlegen, sich mal ein Pflanzenpulver zu gönnen:
- Starte mit einem Produkt passend zu deinen Bedürfnissen (z.B. Acai oder Aronia für Eisenbedarf, Hanfprotein für Eiweiß, etc.)
- Kauf dir erst mal Probiertütchen (für 1-2 Gläser) unterschiedlicher Sorten, bevor du eine große Dose bestellst (gibt’s oft im Reformhaus)
- Wähle als Basis eine pflanzliche Milchalternative, die dir richtig gut schmeckt
- Hab immer frisches Obst zu Hause, das du in deinen gesunden Smoothies verarbeiten kannst: Bananen, Äpfel, Orangen, Beeren, usw.
Und noch ein Geheimtipp von mir in puncto Pflanzenpulver:
Rohkakao-Pulver
Im Unterschied zum typischen „Kinder“-Fertigkakao mit Zucker und kaum Kakaogehalt enthält Rohkakao auf Grund seiner sanften Zubereitung nämlich noch Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe – und ist komplett zuckerfrei. Ich benutze ihn ständig – als Schokoladenersatz beim Backen, für Rawfood (z.B. bei meinen Love Balls) und als Ersatz für heiße Trinkschokolade.
#thefutureisplantbased
Eure Anna
Welche Pflanzenpulver kennst Du?
Teile deine Erfahrungen jetzt im Kommentar mit mir!
— Anmerkungen: Dieser Blogbeitrag wurde von Feinstoff gesponsert. Meine persönliche Meinung bleibt davon unberührt. Durch einen Einkauf über die obigen Links unterstützt du Vegfoodlove mit einem kleinen Betrag – und erhälst in Zukunft noch mehr tolle Rezepte & Inspiration für Smoothies und mehr. —
