Es ist Ramadan. In Marokko wird gefastet. Und gefeiert – wenn am Abend Fastenbrechen angesagt ist. In diesem kleinen Weltenbummler Tutorial zeige ich dir, wie du mit wenigen Zutaten köstlich vegetarische, marokkanisch inspirierte Gerichte zauberst.
Gleich 2 Rezepte habe ich für Dich mit Liebe zusammen gestellt, die du natürlich nach Herzenslaune variieren kannst. Nicht nur zu Ramadan. Enjoy!
Doch bevor ich dir meine kleinen Küchengeheimnisse anvertraue, möchte ich dir noch ein paar Worte über das Fasten und Fastenbrechen im Islam erzählen. Das ist ziemlich interessant und sollte jeden interessieren, egal aus welchem Kulturkreis.
Ein paar Worte zum Ramadan
Schon mal gefastet? Nein? Die Muslime aller Orts sind momentan im Ramadan, dem 30-tägigen Fastenmonat, der sich übrigens von Jahr zu Jahr verschiebt. Und wenn er, so wie 2017, im Hochsommer stattfindet, ist das für den Fastenden besonders schwer.
Denn: gegessen und getrunken werden darf immer erst nach Sonnenuntergang, ab 21:20 Uhr bis 3 Uhr morgens. Auf Marokkos Straßen ist das öffentliche Essen (Touristen ausgenommen) in dieser Zeit sogar verboten.
Kaum vorstellbar für viele Europäer, was?
Doch das Fasten hat seinen Sinn. Nicht nur des Glaubens wegen. Es zwingt dazu, das Aushalten zu lernen und in sich selbst einzukehren. Ruhe kehrt ein, nicht nur auf den Straßen. Was will ich? Was brauche ich? Und wohin geht meine Reise? Am Abend, wenn das Fasten gebrochen wird, ist das Leben dann wieder ein Fest!
Doch nun zur Koch-Praxis…
Wie kocht man eigentlich marokkanisch?
In Marokko gibt es einen schieren Reichtum an Gewürzen und Gewürzmischungen. Doch eigentlich ist die marokkanische Küche recht simpel: statt wie vielfach angenommen ist gar nicht der Couscous, sondern die Kartoffel die wichtigste Grundzutat.
Hinzu kommen, für die Vegetarier, verschiedene Gemüse wie Lauch, Karotten, Paprika, Sellerie – aber auch gedünstete Rosinen, Datteln und Aprikosen. Und natürlich jede Menge Harissa-Paste – für alle, die es scharf mögen.
Marokkanisch für Anfänger
Für die folgenden Rezepte brauchst du keine Tajine. Eine normale Pfanne oder ein großer Topf reichen völlig aus. Wichtig ist, dass du dir fürs Kochen Zeit lässt und dir die passenden Gewürze besorgst. Los geht’s…
Rezeptvorschlag 1
Couscous-Variation mit Schmorgemüse
Du brauchst:
Couscous (je nach Personenzahl)
Frühlings-Lauchzwiebeln
Karotten
Zucchini
1 gelbe Zwiebel
1 Dose stückige Tomaten
Arganöl oder Sonnenblumenöl
Gewürzmischung Raz el Hanout oder Tajine
Und so geht’s:
# Zwiebeln und Lauchzwiebeln im Öl anschwitzen und klein gewürfelte Zucchini anbraten, etwas salzen.
# Karotten separat vorkochen und kurz vor Garzeit in die Pfanne dazu geben.
# Dosen-Tomaten hinzufügen und kurz mitköcheln, mit Gewürzmischung abschmecken.
# Couscous separat kochen und mit 1 EL Öl, 1 TL Salz und einer Gabel auflockern und dazu servieren!
Meine Tipps:
# Durch Zugabe von etwas Wasser erhälst du mehr Soße zum Couscous. Achte darauf, dass die Soße genügend andickt.
# Couscous wird sehr schnell zubereitet. Immer ca. die doppelte Menge Wasser nehmen, z.B. 250g Couscous auf 1/2 l Wasser. Wenn’s kocht, Couscous hinzugeben und nur wenige Minuten ziehen lassen: dabei rühren, bis das Wasser vollständig aufgesogen ist.
Et voilá! Lass es dir schmecken…
Rezeptvorschlag 2
Kartoffel-Variation mit Schmorgemüse
Du brauchst:
3-4 große Kartoffeln (in länglichen Schnitzen)
2 grüne Paprika
3 Möhren
Frühlings-Lauchzwiebeln
Karotten
1 gelbe Zwiebel
Arganöl oder Sonnenblumenöl
Für die Original-Gewürzmischung benötigst du: schwarzer & roter Pfeffer, Ingwer- & Kurkumapulver.
Wem das zu kompliziert ist, der kann auch oder zusätzlich Raz el Hanout (süßlich & nur leicht scharf) oder Tajine-Gewürz (pfeffrig-feurig) einzeln oder kombiniert verwenden – obwohl es dann nicht genau so wie das Original schmeckt, aber trotzdem sehr gut!
Und so geht’s:
# Klein geschnittene Zwiebel und Lauchzwiebeln im Öl anbraten und rohe, längliche Kartoffelspalten und Paprikastreifen dazu geben.
# Die Karotten schälen, in daumendicke Halbkreise schneiden und separat vorkochen. Kurz bevor sie gar sind, Kochwasser abgießen & mit in die Pfanne geben.
# Kartoffel-Gemüse mit Wasser aufgießen (nach Gefühl), mit Deckel köcheln lassen, bis die Soße andickt. Salz und Gewürze hinzugeben & abschmecken.
# Die Kochzeit beträgt ca. 45 Minuten, also: geduldig bleiben! Und dann: genießen.
Wer jetzt Lust hat, es auch einmal zu versuchen, den kann ich nur ermuntern, auch des öfteren mal köstliches marokkanisches Street Food zu probieren, denn erst wenn man weiß, wie es im Original schmeckt, kann man es auch wirklich authentisch nachkochen!
Welche marokkanischen Gerichte kocht ihr denn so gern?
#weltenbummler #kochdochmalwasneues
Eure Anna
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